Josef Klammer :: Ikarus

german version below

music to "Ikarus – Ein höheres Wesen / Icarus – a higher being" (Elfriede Jelinek)
Commissioned by ORF / Ö1 / Kunstradio, "Literatur als Radiokunst", curator: Chris Zintzen
first broadcast on July 18, 2004

Also music for the interdisciplinary dance production "Ikarus"
Premiere June 22, 2006, ÖSTERREICH TANZ / Festspielhaus St. Pölten
Choreography: Violanta de Raulino, dancer: Karl Schreiner

The text spoken by Elfriede Jelinek remained unchanged, her speech rhythm and melody controlled the consonants and vowels extracted from the text document and spoken by a language synthesis program.

The methodology was similar to the theatre music for Jelinek’s "Das Schweigen". I experimented with sequences of letters by juggling them until the computer threw up building blocks that I could use for the composition.

For "Icarus" I was more radical, I did not want to change the original voice of Elfriede Jelinek, I just used her speech rhythm and melody as a control.

To begin with, I extracted the vowels and the consonants from the text, preserving the gaps and punctuation. The resultant chains of letters to be "spoken" by the language synthesis software no longer produced any semantic meaning, they appear to be random in their arrangement, but are still an integral chronological part of the Icarus text.

In the final production of the Icarus piece, this vowel and consonant track was running in the background; modulation of volumes actually made these tracks audible: pitch for the vowel track and rhythm for the consonant track.

I let the work run – without intervening with any composition – with wave-like movements towards the sun!

• SAMPLE

Musik zu "Ikarus - Ein höheres Wesen" (Elfriede Jelinek)
Auftragsarbeit des ORF / Ö1 / Kunstradio, "Literatur als Radiokunst", Kurator: Chris Zintzen
Erstsendung am 18. Juli 2004

Auch Musik zur interdisziplinären Tanzproduktion "Ikarus"
UA: 22. Juni 2006, ÖSTERREICH TANZ / Festspielhaus St. Pölten
Choreografin: Violanta de Raulino, Tänzer: Karl Schreiner

Der von Elfriede Jelinek gesprochene Text blieb unverändert, ihre Sprachrhythmik und Sprachmelodie steuerten die aus dem Text-Dokument extrahierten und von einem Sprach-Synthese-Programm gesprochenen Konsonanten und Vokale.

Dabei bin ich ähnlich vorgegangen wie bei der Theatermusik zu Jelineks "Das Schweigen". Ich habe mit Buchstabenfolgen experimentiert, indem ich so lange jongliert habe, bis die Computer für mich kompositorisch verwertbare Bausteine abgeworfen hat.

Bei "Ikarus" war ich radikaler, ich wollte die Originalstimme von Elfriede Jelinek nicht verändern, ich habe lediglich ihre Sprachrhythmik und ihre Sprachmelodie zur Steuerung herangezogen.

Zuvor habe ich aus dem Text jeweils die Vokale und die Konsonanten entnommen, Zwischenräume und Satzzeichen blieben erhalten. Die so entstandenen Buchstabenketten, die das Sprachsyntheseprogramm "sprechen" musste, ergaben keinen semantischen Sinn mehr, sie sind scheinbar zufällig angeordnet, sind aber chronologischer Bestandteil des Ikarus-Textes geblieben.

Bei der Endfertigung des Ikarus-Stücks lief diese Vokal- und Konsonanten-Spur im Hintergrund; erst durch Lautstärken-Modulation hat Elfriede Jelineks Stimme diese Spuren hörbar gemacht: der Tonhöhenverlauf die Vokal-Spur, der Rhythmus die Konsonanten-Spur.

Ich ließ das Werkl laufen, ohne kompositorischen Eingriff, mit wellenartigen Bewegungen der Sonne entgegen!



top